„Ash of the Womb“, das zweite Album der kalifornischen Band ILLUDIUM, entstand im feurigen Chaos der Brandsaison 2020, als riesige Teile des Sunshine State in Flammen aufgingen und der Himmel nachts orange leuchtete. Die vielen Schichten dunkler und rauer Metal-Schattierungen auf diesem Album können leicht als Überbleibsel dieser Ereignisse angesehen werden. Dennoch wird der Hörer auf „Septem“ (2016) immer noch auf jene sonnendurchfluteten Texturen und honigreichen Passagen aus den Anfängen der Band stoßen, die die wunderschönen Landschaften der Pazifikküste mit ihren Redwood-Wäldern und dem blauen Ozean widerspiegeln, die auch ILLUDIUM inspirieren. Mastermind Shantel Amundson verbrachte ihre prägenden Jahre damit, unter anderem SMASHING PUMPKINS, ISIS, KATE BUSH und COCTEAU TWINS zu hören, was es schwierig macht, ihre eigene Musik festzulegen. Während „Ash of the Womb“ eindeutig auf „Septem“ aufbaut und es erweitert, intensiviert das neue Album die dunkleren und schwereren Elemente, was zu einem dynamischeren und ganzheitlicheren Musikerlebnis führt, das ILLUDIUM elegant mit ihrer verträumten und anspruchsvollen Seite in Einklang bringt. ILLUDIUM, deren Name von einem von Mircae Eliade geprägten Konzept abgeleitet ist, kann als musikalische Verkörperung der Idee des religiösen Philosophen von „illud tempus“ („diese Zeit“) angesehen werden, die sich auf die mythische heilige Zeit der ersten Erschaffung dieser Welt bezieht. Mit einem Abschluss in Kulturanthropologie und Kunstgeschichte ist es kaum überraschend, dass sich Shantels Texte um mystische und metaphysische Ideen drehen. Mit „Ash of the Womb“ haben ILLUDIUM eine ebenso schwerere, dunklere und dennoch wabenförmigere Vision ihrer musikalischen Erkundung geschaffen, die sanft nach zusätzlicher Aufmerksamkeit und aufmerksamem Zuhören verlangt, bevor sie ihre wahren Tiefen offenbart.