NACHTMYSTIUM sind zurück! Und nach allem, was gesagt und getan wurde, ist Mastermind Blake Judd immer noch da. Nicht nur das, Judd hat sich auch aus dem Abgrund eines extremsten Lebens, das man sich vorstellen kann, zurückgekämpft und ist nun ein viel ruhigerer, aufmerksamerer und reiferer Künstler und Mensch. Seine Rückkehr wird nicht auf allgemeinen Beifall stoßen – nicht einmal in der Black Metal-Szene. Für jeden, der die turbulente Karriere von Blake Judd und seiner bahnbrechenden Band verfolgt hat, die die Grenzen ihres Genres in neue Territorien verschoben hat, ist dies kaum eine Überraschung. Mit ihrem neunten Studioalbum „Blight Privilege“ präsentieren NACHTMYSTIUM erneut ein Meisterwerk, das sogar mit der Trilogie von Alben konkurrieren kann, die viele als Höhepunkt der früheren Karriere der amerikanischen Black Metal (USBM)-Pioniere betrachten: „Instinct: Decay“ (2006), „Assassins: Black Meddle Pt. I“ (2008) und „Addicts: Black Meddle Pt. II“ (2010). Wie ein höllischer Scharfschütze trifft jeder Song auf „Blight Privilege“ genau ins Schwarze. Alle dunkelsten Elemente, die erforderlich und ersehnt wurden, sind vorhanden: rauer, krächzender Gesang, das wilde Summen und Surren von Gitarren, die mit eiskaltem Feuer brennen, Momente ekstatischer und erhabener Schönheit in höllischen Klanglandschaften. Doch es gibt auch jene feinen Details, die der musikalisch versierte Judd immer geschickt im allgemeinen Klangangriff versteckt hat, wie Post-Punk- und Wave-Elemente und jetzt sogar eine Messerspitze Outlaw Country. „Blight Privilege“ verbindet NACHTMYSTIUM mit seinen glorreichen Tagen – nicht als nostalgische Reminiszenz, sondern als zukunftsweisende Fortsetzung und nächster Evolutionsschritt. Wenn überhaupt, ist dieses neunte Album von einer Reife geprägt, die aus Erfahrung und Lernen resultiert. Judds oft teuflisch eingängige Melodien sind schärfer denn je und haben nichts von ihrem Biss verloren. Das mag daran liegen, dass es das erste Album der USBM-Speerspitze ist, das Judd in völlig nüchternem Zustand komponiert hat. Mit „Blight Privilege“ fordern NACHTMYSTIUM den Thron von USBM zurück. Dieses Album hat eindeutig die musikalische Kraft und den lyrischen Wagemut, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Ob man es liebt oder hasst, NACHTMYSTIUM haben mit „Blight Privilege“ einen großen Meilenstein gesetzt!