Die Kreaturen der Nacht vermissen die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wahrscheinlich sehr. Post-Punk und New Wave erreichten glorreiche Höhen und ihre epischen Erkundungen des Mischens harter Gitarren und treibender Elektronik dominierten alternative Tanzflächen. Namen wie SISTERS OF MERCY, FIELDS OF THE NEPHILIM, DEPECHE MODE, JOY DIVISION, THE HUMAN LEAGUE, ULTRAVOX und andere haben immer noch einen magischen Klang. Glücklicherweise ist all diese subtile Erotik, die elektrische Aufregung und das dunkle musikalische Vergnügen nicht für immer verschwunden: SOROR DOLOROSA kommen auf schwarzen Flügeln zur Rettung geflogen. Ihr viertes Album „Mond“ hat musikalische Reißzähne, die beim ersten Hören köstliches Klangblut ziehen. Die klassischen dunklen Post-Punk- und Wave-Elemente sind alle vorhanden, ebenso wie die überwältigende Verlockung, die Füße in einem ekstatischen Tanz unter dem gleichnamigen Mond bewegen zu lassen. Doch SOROR DOLOROSA sind keine Händler abgestandener Schlangenöl-Nostalgie. Die französische Band hat das klassische Feeling mit einem massiven Sound aktualisiert, der zum neuen Jahrtausend passt. Mix und Mastering von „Mond“ wurden erfolgreich dem PERTURBATOR-Mastermind James Kent anvertraut, der dieses epische Album mit üppiger, lebendiger Kraft und ätherischer Kälte aufpoliert hat. Textlich bleiben SOROR DOLOROSA fest auf dem Weg, den sie von Anfang an gegangen sind, als die Band ursprünglich 2001 in Toulouse gegründet wurde und 2009 schließlich mit der EP „Severance“ auftauchte. Ihre Inspiration kam erneut teilweise von Dichtern und Schriftstellern wie William Blake und Edgar Alan Poe. Die romantischen und kathartischen Gefühlslandschaften sind immer noch das Herzstück der Band. Mit „Mond“ greifen SOROR DOLOROSA weit aus der Sonnensphäre hinaus und in den tiefen Weltraum, wo sich die musikalische Vergangenheit und Zukunft miteinander verflechten und ein aufregendes neues Kapitel in der Entwicklung der Band schaffen.