THURNINs drittes Album „Harmr“ entstand aus dem tiefen Gefühl der Trauer, das nur Liebe hervorrufen kann. Der Titel bezieht sich auf ein altes isländisches Wort, das wohl wörtlicher mit „Trauer“ übersetzt wird, während seine heutige Bedeutung eher „Kummer“ bedeutet. Der Verlust eines oder mehrerer geliebter Wesen ist für jeden Menschen schwer zu ertragen. Es ist daher wenig verwunderlich, dass die tiefere Tonart und das reduzierte Tempo „Harmr“ in den meisten Songs durchdringen; und zwar deutlich stärker als auf dem Vorgänger „Útiseta“ (2023), auf dem THURNIN-Mastermind Jurre Timmer diesen numinosen Akt als eine Art der Zwiesprache mit der Natur interpretierte. Doch während sich die magische Traumwelt von THURNIN in eine dunklere und melancholischere Richtung gewandelt hat, finden sich im musikalischen Kontext, den Timmer auf seinem Debütalbum „Menhir“ (2021) etablierte, auch Gefühle der Hoffnung auf Erlösung, liebevolle Erinnerungen und flüchtige Einblicke in die Schönheit. Als „Menhir“ seinen Weg aus Timmers Heimstudio in Soest bei Amersfoort fand, wurde das Album sofort ein Hit auf YouTube und hat die Marke von einer Million Aufrufen längst überschritten. Am Rande des Winters, wenn der Frühling gerade dabei ist, neues Licht und neue Wärme auf die Nordhalbkugel zu bringen, öffnet THURNIN mit einem Album, das aus Trauer geboren ist, aber allen, die sich auf die sanfte musikalische Vision von „Harmr“ einlassen, Trost und Zuspruch spendet, ein neues Portal zu ihrer Traumwelt.