Dordeduh – Dar De Duh (CD)

Die Erben von Negura Bunget

2009 brach ein Aufruhr in der Black Metal-Szene aus, als Hupogrammos und Sol Faur Negura Bunget verließen. Die visionären Songwriter hatten der Gruppe ihren einzigartigen Stil verliehen und nun standen sie ohne Band da. Doch die beiden Musiker blickten nach vorne und gründeten kurze Zeit später eine neue Gruppe, um ihre musikalischen Visionen im großen Stil umzusetzen: Dordeduh.

Bereits mit der Debütsingle „Valea Omului“ (2010) machten Dordeduh und Hupogrammos deutlich, dass sie den Weg ihrer früheren Band weiterverfolgen würden. Mit ihrem Anspruch, die Schichten der Seele mit Transzendenz zu vereinen, kreieren sie spirituellen Black Metal, der Ambient-Passagen und Urwut ebenso umfasst wie Elemente rumänischer Folklore und progressiven Rock. Auf „Dar De Duh“ (deutsch: „Geschenk des Geistes“), ihrem ersten Album in voller Länge, setzen Dordeduh ihren eingeschlagenen Weg fort und präsentieren nach dreijähriger Arbeit eine Platte, die sich durch ihre musikalische Reife und Qualität den üblichen Standards von Debütalben widersetzt.

Auch konzeptionell bauen die Musiker auf ihrem Erbe mit Negura Bunget auf – sie führen das numerologische Konzept fort, das jedes Negura Bunget-Album bis „Om“ durchdrungen hat. „Dar De Duh“ greift auf verschiedene kulturelle und esoterische Hintergründe zurück, um die Zahl Sieben und ihre Symbolik zu erkunden, vor allem im Hinblick auf die sieben Ebenen der spirituellen Entwicklung und die alte rumänische Tradition, die sieben Wochentage zu personifizieren und sie mit den sieben Planeten der klassischen Astrologie in Verbindung zu bringen. Trotz dieses theoretischen Ansatzes legen Dordeduh Wert darauf, dass ihr musikalischer Ansatz in erster Linie ein intuitiver und kein intellektueller oder rationaler ist. Wer „Dar De Duh“ hört und sich in diesem Album verliert, wird sofort spüren, dass Dordeduh die Umsetzung ihrer Absichten meisterhaft gelungen ist.