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Haus der Mythologie

Massimo Pupillo / Márton Csókás / Gabriele Tinti - Embracing the Ruins (Vinyl LP - Rot transparent)

Massimo Pupillo / Márton Csókás / Gabriele Tinti - Embracing the Ruins (Vinyl LP - Rot transparent)

Barcode: 884388161207

Release Date: 2021-08-20

SKU:HOM 025 LP

Normaler Preis €24,99 EUR
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Inkl. Steuern.
Die Zukunft sprudelt aus alten Quellen, und alles Sichtbare ist unsichtbar. Beim Hören von Embracing the Ruins, dem neuen Gemeinschaftsalbum von Márton Csókás (Gesang), Gabriele Tinti (Text) und Massimo Pupillo (Musik), kam mir ein beunruhigendes Bild in den Sinn: ein eingestürztes Grab, von dem niemand dachte, dass er es je wieder betreten könnte. Wenn man sich der Stille und den Trümmern nähert, bemerkt man etwas, jemanden, man weiß nicht was oder wer, aber als sich am Himmel die Wolken zusammenziehen und die Nacht hereinbricht, werden die Bewegungen häufiger, entschlossener. Bald werden Sie unheimliche Geräusche von unten hören, Stimmen, die von innen rufen. Sie rufen aus dem Inneren eines Steins. Und sie sind bereit, Ihnen alles zu erzählen.

Csókás heult, schreit, flüstert, singt, verdreht und verwandelt Tintis Poesie in Lebensformen, die aus den Trümmern kriechen. Die Kakophonie der Stimmen lädt Pupillos geisterhafte und dichte synthetisierte Klanglandschaften auf, die an die analogen Erfindungen auf Zus Terminalia Amazonia (2019) erinnern. Die Musik verweilt wunderschön, brüllt noch schwerer und bildet Säulen, Brunnen, Wasserströme, die in Luft verdunsten. Licht auf Licht, eine leuchtende Klage, wie das Bild auf dem Albumcover, Winged Victory von Andres Serrano. Es kann nicht ewig dauern. Du wirst zu einem Stein; Nike von Samothrake, in Urin versunken. Göttlich und herrlich elend.

„Nur Ruinen bleiben in diesem leeren Licht“, hören wir, während die Musik mit ununterbrochener Intensität fließt. Die vereinte Vision von Pupillo, Csókás und Tinti ist meiner Meinung nach in erster Linie eine Darstellung der Angst, die in der kalten Leere der verlorenen Zeit begraben liegt, der dämmrigen Echos vergessener Schrecken, eines Geisterradios, dem niemand zuhört. Es ist in der Tat ein transformierendes Ritual, ein Opfer für den zerbrochenen Spiegel, der uns alle umgibt.

Tore Engelsen Espedal, Rom, August 2021
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